Wesercup 2023 – Startklasse A/Samstag

 

Ich bin schon seit diversen Jahren auf Workingtesten unterwegs, aber nie als Starter, sondern nur als Helferin, zum Zuschauen oder als moralische Unterstützung für andere Starter. Die Abläufe eines WTs waren mir also durchaus bekannt, dennoch stieg meine Aufregung als wir mit dem Auto auf dem Gelände in Basdahl ankamen. Erst eine Woche zuvor hatten Flower und ich die Dummy A bestanden und der Weser Cup sollte nun unser allererster Workingtest zum Ausprobieren sein. 

Nach der Anmeldung und herzlichen Begrüßung durch die Richter und der Sonderleitung, ging es für Flower und mich zu den Aufgaben 1 und 2 bei Casten Schröder, welche am weitesten entfernt waren. Über Brücken, durch viel Matsch und Wald kam unsere Gruppe in der Wartezone an. Allein bei dem Weg wurde dann allen schnell klar, weshalb Gummistiefel zu den wichtigsten Teilen der Ausrüstung an diesem Wochenende wurden

Die 1. Aufgabe begann mit einer gut sichtigen Markierung in scheinbar flachem Gras zwischen Bäumen und Sträuchern. Mein Hund startete wie eine Rakete, doch schnell merkte man, dass der Weg zum Dummy es durch den weichen, teilweise matschigen Untergrund in sich hatte. Trotzdem arbeitete Flower sich fleißig durchs Gelände und brachte mir das Dummy schnell zurück. Anschließend drehten wir uns um 90 Grad und gingen bis zu einer Grabenkante im Fuß. Dann fiel wieder eine Markierung. Mit einem großen Satz war Flower auf der anderen Grabenseite und fand das Dummy schnell hinter einer Baumgruppe.

Bei der 2. Aufgabe handelte es sich um ein Treiben in einer entfernten Baumgruppe, bei dem zwei Dummies geworfen wurden aber noch weitere auslagen. Die erste Markierung brachte Flower wieder ohne Probleme. Danach sollte der Hund wieder in dasselbe Gebiet geschickt werden. Abermals löste mein Hund diese Aufgabe schnell.

Mit einem guten Gefühl durch diesen schönen Start gingen wir also weiter zu den Aufgaben 3 und 4 bei John Juel Pedersen. Lange warten mussten wir hier zum Glück nicht, denn es waren nur zwei weitere Teams vor uns. Bei der Aufgabe 3 wurden eine Markierung geworfen und später an der Stelle ein Memory gearbeitet. Dabei fiel das Dummy im Wald, wobei die Flugbahn nicht ganz einsehbar war. Ruckzuck hatten wir hier auch beide Dummies drin.

Die 4. Aufgabe war ein Treiben im Wald hinter einem sehr großen umgefallenen Baumstamm, hinter dem wir von den Treibern nur ein Dummy fliegen sahen. Auch hier sollte der Hund zweimal geschickt werden. Meine Bedenken, Flower würde um den Baumstamm herumlaufen, waren vollkommen unbegründet. Sie war so schnell mit dem Dummy an meiner Seite, dass ich nach dem zweiten Mal, den Richter fragte, ob wir auch wirklich schon fertig wären. Ja waren wir und so ging es weiter zur 5. und letzten Aufgabe.

Mit dem Gefühl diese Aufgabe auch noch lösen zu können, machte ich mich auf dem Weg. Von anderen Startern hörte ich, dass die letzte Aufgabe am Wasser wäre. Wasser war schon unser Zitterfach bei der Dummyprüfung gewesen. Meine Aufregung, die sich bis dahin etwas gelegt hatte, schlug wieder voll zu. Bei der Aufgabe angekommen war ich direkt an der Reihe. Die Richterin Sanne Vig Jeppesen erklärte mir ganz ruhig was wir zu tun hatten. Zunächst wurde eine Markierung auf eine Insel mitten in dem vor uns liegenden Teich geworfen. Flower überlegte kurz, wie sie ohne nass zu werden an das Dummy kommen könnte, sprang dann aber beherzt ins Wasser und holte das Dummy zügig. Anschließend fiel ein zweites Dummy hinter den Teich in einer Linie zur Insel. Flower startet durch, durchs Wasser über die Insel dahinter weiter im Wasser.  Wieder an Land fand sie das Dummy sofort und lief dann aber um den Teich herum zurück. Dennoch lächelte die Richterin mich an, sagte mir, dass Flower schön gearbeitet hätte.

Ich konnte es kaum fassen, das bedeutete, dass wir alle Aufgaben ohne große Probleme gemeistert hatten. Ich war unheimlich stolz auf meinen jungen Hund. Unser allererster Workingtest ohne eine Null. Als sich bei der Siegerehrung dann herausstellte, dass wir nicht nur ohne Probleme gearbeitet, sondern den ersten Platz belegt hatten, war die Freude riesig. Gratulation auch alle anderen Platzierten. Die Leine von „By Julchen“ die wir zum Sieg bekamen, wird gerne genutzt und in Ehren gehalten, darüber habe ich mich sehr gefreut.

Ich möchte mich beim ganzen Organisationsteam des Weser Cups bedanken. Es ist immer wieder schön dabei zu sein. Danke auch an die fairen Richter für die schönen Aufgaben. Ebenso gilt auch ein großer Dank dem Reviergeber. Zu guter Letzt dürfen alle Helfer, die an der ganzen Veranstaltung beteiligt waren, nicht vergessen werden. Vielen Dank an euch, egal was ihr gemacht habt. 

Anna-Lina Freudenthal mit Duck Enticer´s Dayflower